Letzte Worte

Nachdem Julia und ich Nachforschungen zum Thema Integration betrieben haben, sind wir zu dem Schluss gekommen, dass es trotz guter Aufklärung und viel Toleranz manchmal immer noch zu Rassismus kommt.

Gerade das Interview mit Yara hat, finden wir, gezeigt, dass Immigranten es in Deutschland nicht immer leicht haben.

Deswegen finden wir es sehr gut, dass unsere Schule trotz sehr kleinem Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund bei dem Projekt „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ teilnimmt. Wir denken, dass es schön ist, dass etwas getan wird und dank der Umfragen, die wir gestartet haben, ist uns klar geworden, dass in unserer Schule der Großteil der Schüler sehr aufgeklärt und tolerant ist, was mit Sicherheit auch ein Ergebnis der Projekte des AKs „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ ist.

Obwohl unsere Ergebnisse sehr positiv ausgefallen sind, sollte unsere Gesellschaft trotzdem nicht aufhören Projekte zur Inklusion von nichtnorm-entsprechenden Menschen zu starten. Dies sollte uns klar werden, wenn wir daran denken, wie Flüchtlingsstätten in Deutschland beispielsweise angezündet werden oder Gruppen wie „Pegida“ immer mehr Mitglieder anwerben.

Wir hoffen wirklich, dass unser Blog euch gefallen hat und ihr vielleicht etwas Neues gelernt habt oder wir eure Gedanken anregen konnten.

Wir würden uns freuen, wenn wir euch vielleicht sogar inspiriert haben und ihr selbst Projekte zur Inklusion ins Leben rufen wollt.

Eure Julia und Janine

„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“

Am 14. Juli.2013 wurde unsere Schule, das Alfred Grosser Gymnasium sowie die Realschule Plus im Alfred Grosser Schulzentrum in das europaweite Netzwerk „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“ aufgenommen. Somit sind wir die 54. und 55. Schule in Rheinland – Pfalz, die ein Teil von diesem Projekt ist.

Aber was ist Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“eigentlich genau?
Bei „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ handelt es sich um eine Jugendbewegung, die ursprünglich in Belgien gegründet wurde und bereits 25 Jahre besteht.„Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist mittlerweile nicht nur mehr in Europa vertreten, sondern auch in Nordamerika. Das Projekt beschäftigt sich nicht nur mit dem klassischen Rassismus, sondern seit der Gründung gilt: „Die Diskriminierung von Menschen wegen ihres Glaubens, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung, der Hautfarbe und Herkunft, der Behinderung, der Schulart, der Nationalität und was auch immer, lehnen wir ab“(www.schule-ohne-rassismus.org).
Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist ein Projekt von SchülerInnen für SchülerInnen. Es bietet ihnen die Möglichkeit, das Klima an ihrer Schule aktiv mitzugestalten und bürgerschaftliches Engagement zu entwickeln. Jede Schule kann dem Netzwerk beitreten, wenn sie folgende Voraussetzungen erfüllt: Mindestens 70 Prozent aller Menschen, die in einer Schule lernen und arbeiten, verpflichten sich mit ihrer Unterschrift, aktiv gegen jede Form von Diskriminierung an der Schule einzutreten. Der Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist jedoch kein Titel für bereits geleistete Arbeit, sondern handelt es sich hierbei um Selbstverpflichtung für die Gegenwart und die Zukunft. Das Projekt wird von allen demokratischen Parteien und von zahlreichen Prominenten aus Politik, Religion, Sport und Kultur unterstützt. Prominenter Vertreter für unsere Schule ist Chris Becker von der Landauer Band „Die Dicken Kinder“.

Quellen:http://www.schule-ohne-rassismus.org/wer-wir-sind/
http://www.schule-ohne-rassismus.org/was-wir-tun/

Interview mit Yara, 17

Hey Yara, wir würden gerne wissen, wo du ursprünglich herkommst.

Also ich bin in Deutschland geboren. Meine Eltern sind aber schon vor mehr als 25 Jahren immigriert. Meine Mutter kommt ursprünglich aus der Türkei und mein Vater aus Syrien. Wir sind aber eigentlich Kurden.

Dann gab es bei dir ja auch keine Sprachprobleme, oder?

 

Nein bei mir nicht, ich bin ja hier geboren. Aber bei meinen Eltern und meinen beiden älteren Schwestern anfangs schon.

Hast du dich jemals irgendwie wegen deiner Herkunft angegriffen oder diskriminiert gefühlt?

 

Bis auf ein paar dumme Sprüche nicht, nein. Aber eine meiner Schwestern hat schon solche Erfahrungen gemacht. Als sie noch ganz neu in Deutschland war, ist sie die Grundschule gekommen und konnte natürlich noch kein Deutsch, da meine ganze Familie es noch lernen musste.

Ihre Klassenlehrerin hat ihr nichts zugetraut und ihr von Anfang an nicht wirklich die Chance gegeben sich zu beweisen. Meine Eltern haben dieser Lehrerin dann vertraut und meine Schwester auf die Hauptschule geschickt. Sie hat sich dort dann aber durchgebissen, das Abitur bestanden und studiert heute Jura.

Meiner zweitältesten Schwester ging es ähnlich.

Würdest du dir etwas wünschen um unser Schulsystem oder unsere Gesellschaft zu verbessern?

 

Ja, ein bisschen mehr Toleranz wäre schon schön.

Interview mit Sina, 18

Hi Sina, kannst du uns etwas über deine Herkunft erzählen?

 Ja, meine Mutter kommt aus Deutschland und mein Vater aus Syrien. Ich bin aber in Deutschland geboren. Als ich etwa fünf Jahre alt war sind wir dann nach Syrien ausgewandert. Nach Deutschland kamen wir dann nur um unsere Familie zu besuchen. Seit drei Jahren wohnen wir jetzt wieder hier.

Hattest du dann anfangs Sprachprobleme als ihr wieder zurück kamt?

 Ja schon ein bisschen. Ich habe halt eher nur die Umgangssprache benutzt und schon einige Grammatikprobleme gehabt. Das war vor allem in der Schule ein Problem, da die Lehrer und meine Mitschüler das nicht wussten und dachten ich könnte perfekt deutsch sprechen und schreiben und anfangs sehr viel von mir erwartet haben. Heute läuft aber alles gut und ich komme mit allem gut zurecht.

Hast du dich schon Mal wegen deiner Herkunft benachteiligt gefühlt?

 Nein, das kann ich nicht sagen. Ich fühle mich gut integriert. In der Schule läuft eigentlich alles ganz gut, obwohl ich das syrische Schulsystem etwas besser finde.

Hast du Verbesserungsvorschläge an das deutsche Schulsystem oder an unsere Gesellschaft im Allgemeinen?

Mehr Offenheit und Toleranz vor allem gegenüber anderen Religionen. Ich fände es auch besser, wenn wir an unserer Schule statt Ethik muslimische Religion belegen könnten. Das hat mir an Syrien gut gefallen, denn dort gab es die Wahl zwischen christlichem und muslimischem Religionsunterricht. Aber ich finde es schon gut, dass ich nicht den in evangelischen oder katholischen Unterricht gehen muss.

Interview mit Aleyna, 17

Hallo Aleyna, woher kommen eigentlich deine Eltern?

 

Sie kommen ursprünglich aus der Türkei, leben jetzt aber schon sehr lange in Deutschland, beziehungsweiße in Frankreich an der deutsch-französischen Grenze.

Meine Mutter ist schon seit sie 17 ist in Deutschland. Ich fühle mich als Deutsche.

Hast du dich jemals aufgrund deiner Herkunft benachteiligt gefühlt?

 

Nein, eigentlich nie. Ich finde sogar eher, dass ich einen Vorteil habe, weil ich türkisch und deutsch sprechen kann.

Also hast du dich auch nie in der Schule gemobbt gefühlt, weil du einen Migrationshintergrund hast?

 

Nein, nie. Ich finde meinen Schulalltag ganz normal.

Hast du irgendwelche Verbesserungsvorschläge gegenüber dem Schulsystem oder unserer Gesellschaft um Immigranten besser zu integrieren?

 

Ja, ich würde mir mehr Offenheit der Deutschen wünschen.

Was werden wir hochladen?

Dieser Blog wurde von uns für das Projekt „Jugend schreibt“ erstellt.

Die Vorgabe war etwas über das Thema Inklusion zu kreieren und wir haben uns für das Thema „Inklusion von Menschen mit Migrationshintergrund“ vor allem im Bereich der Schule entschieden.

Integration in deutschen Schulen. Was gibt es darüber heute eigentlich noch groß zu sagen? Das fragen sich sicherlich einige von euch. Für die meisten jungen Menschen bei uns ist Integration gar kein Thema mehr, multikulturelles Zusammenleben gehört schon fast zum Alltag.

Ich glaube fast jeder Schüler, den wir nach Freunden mit Migrationshintergrund fragen würden, könnte uns auf anhieb einige Namen nennen. Aber sollten wir uns nicht gerade deswegen wieder intensiver mit dem Thema beschäftigen?

Gerade weil es auch noch heute in einer scheinbar offenen Gesellschaft immer wieder zu Vorurteilen, Benachteiligungen und Rassismus kommt.

Immer wieder hören wir in den Nachrichten von Brandanschlägen auf Asyle und laut einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes machen Migranten fast doppelt so häufig Benachteiligungserfahrungen wie unsere Mehrheitsbevölkerung.

Wir sehen also, dass in unserer scheinbar modernen, aufgeklärten Welt eben, besonders im Bezug auf Ausländerfeindlichkeit, nicht immer alles so perfekt ist, wie wir es vielleicht denken.

Gerade weil das Thema Integration von Migranten unserer Meinung nach zur Zeit eher unter den Tisch gekehrt wird, haben Julia und ich uns in diesem Blog damit beschäftigt. Besonders in unserer Schule haben wir einiges an Nachforschung betrieben und sind zu interessanten Schlüssen gekommen.

Vor allem hat uns von Anfang an interessiert, wie die Schüler in unserer doch eher ländlichen Region mit Immigration umgehen.

Trotz des im Vergleich zu zum Beispiel Schulen in Berlin verhältnismäßigem niedrigem Anteil an Jugendlichen mit Migrationshintergrund an unserer Schule wollen wir dieses Thema behandeln.

Nun aber genug mit dem Gerede, wir hoffen, dass euch die folgenden Beiträge gefallen und ihr etwas daraus mitnehmen könnt.

Eure Julia und Janine